Umzonung Dorfkern Arnegg
Einfache Anfrage Remo Schelb
Umzonung Dorfkern Arnegg
Der Dorfkern von Arnegg soll, wie im Richtplan vorgesehen, umgestaltet und entsprechend aus der Industriezone umgezont werden. Darin sind sich viele noch einig. Insbesondere Wohnen und Arbeiten sollen dabei im Vordergrund stehen. Auch darin sehen viele eine positive Entwicklung für Arnegg. Nebst diesem Vorhaben soll aber auch das Dorfleben nicht auf der Strecke bleiben und der rege benutzte Dorfplatz, der im Besitz der Stadt Gossau ist, soll ein eigentliches gesellschaftliches Zentrum im Dorfleben bleiben. Soweit so gut.
Seit Jahren ist ein Privater Inverstor daran, das Zentrum von Arnegg neu zu gestalten und einer Überbauung zu zuführen. Dafür ist jedoch eine entsprechende Umzonung notwendig. Vor 2 Jahren wurde bereits öffentlich darüber informiert. Mehrere, verschiedene Projekte wurden entwickelt und immer wieder vorgestellt. Alle zielten jedoch nur auf übergelagerte, private Interessen und Gewinnmaximierung. Nur architektonische Raffinessen (Dachformen) haben sich in dieser Zeit etwas gewandelt.
Nach dem Willen der Investoren bzw. der Stadt schrumpft der jetzige Dorfplatz auf einen kleinen Quatierspielplatz. Die Identität des heutigen Dorfplatzes geht dabei mehr oder weniger verloren. Die Nutzung des Dorfplatzes, so wie er in der Volksabstimmung im 2006 mal angedacht gewesen war, geht so nicht mehr. Auch die öffentlichen über 50 oberirdischen Parkplätze für die umliegenden Fachgeschäfte, Restaurant und vor allem des Mehrzweckgebäudes fallen grossenteils weg und wir haben wieder mit den alten Problemen zu kämpfen – ein Mehrzweckgebäude mit zu wenigen öffentlichen und leicht zugänglichen Parkplätzen. Auch ist angedacht, dass die renovierte Scheune mit der für den Dorfplatz wichtigen Infrastruktur einem Neubau weichen muss.
Ob dies die beste Lösung für das Arnegger Dorfleben in Zukunft sein wird? Wird hier nicht ein Stück lieb gewonnene Heimat einfach verkauft?
Was haben Hauptwil, Waldkirch, Andwil und Niederbüren mit Arnegg gemeinsam? Alle Dörfer haben bis heute noch keinen Grossverteiler, sondern leben wie wir Arnegg gut mit Quartierläden für den täglichen Bedarf. Nach der Umzonung wird dies anders werden. Dann holt sich Gossau (für Arnegg) einen Grossverteiler mitten ins Zentrum. Mit all den Vor- und Nachteilen, wobei Vorteile für die Arnegger/Innen zur Zeit keine auszumachen sind. Wir sind heute bereits bestens Versorgt mit Allem was man so täglich braucht (Lebensmittel, Metzg, Beck, Bank, Tankstelle mit Shop, etc.)
Gossau hat schon vor Jahren mit ihrem Coop im Zentrum ebenfalls bewiesen, wie man Mehrverkehr ins Zentrum holt und nicht wieder loswird. Erleidet Arnegg, das bereits heute vom Durchgangsverkehr in Stosszeiten überrollt wird, ein ähnliches Schicksal? Davon ist mit diesem angedachten Projekt und dieser Umzonung auszugehen.
Mir stellen sich folgende Fragen an den Stadtrat:
Weshalb plant man heute noch Grossverteiler im Zentrum?
Weshalb wurde kein Architekturwettbewerb durchgeführt?
(Ein grosser Teil der neuen Überbauung kommt ja auf dem Land der Stadt bzw. dem heutigen Dorfplatz zu liegen. Es geht um das zukünftige Zentrum für nächste Generationen und eines prosperierenden Stadtteils von Gossau bzw. Arnegg)
Was sind die Überlegungen der Stadt bzw. der Stadtentwicklung von Gossau, die seit Jahren dieses Projekt nahe begleiten?
Welche Absicht verfolgt die Stadt für den Stadtteil Arnegg mit dieser Umzonung bzw. einem Grossverteiler im Herzen und die daraus folgenden Teilauflösung des Dorfplatzes?
Muss der Dorfplatz wieder vom Verwaltungsvermögen ins Finanzvermögen zurück überführt werden, damit dieser teils oder ganz verkauft werden kann und wer befindet über dies? Wie viele stille Reserven werden dabei wieder aktiviert?
Besten Dank für die Beantwortung dieser Fragen.
Remo Schelb
SVP Parlamentarier
9212 Arnegg