Leserbrief: Die zwei Agrarinitiativen schiessen am Ziel vorbei
Unsere Landwirte pflegen seit jeher unsere schöne Landschaft, bewahren unsere Biodiversität und stellen qualitativ hochwertige Lebensmittel her. Durch verschiedene Massnahmen konnte in den vergangenen Jahren der Einsatz von Pflanzenschutzmittel um 27 % gesenkt werden. Zudem werden laufend innovative Lösungen entwickelt wie z.B. mechanische Unkrautbekämpfung, robuste Sorten und die Nutzung neuer Technologien, um die Kulturen von Krankheiten und Schädlingen zu schützen.
Unsere Landwirte pflegen seit jeher unsere schöne Landschaft, bewahren unsere Biodiversität und stellen qualitativ hochwertige Lebensmittel her. Durch verschiedene Massnahmen konnte in den vergangenen Jahren der Einsatz von Pflanzenschutzmittel um 27 % gesenkt werden. Zudem werden laufend innovative Lösungen entwickelt wie z.B. mechanische Unkrautbekämpfung, robuste Sorten und die Nutzung neuer Technologien, um die Kulturen von Krankheiten und Schädlingen zu schützen.
Ein komplettes Verbot von Pflanzenschutzmittel würde viele Existenzen von Bauernfamilien ruinieren. Eine Annahme hätte Mindererträge bei der Ernte zwischen 30 bis 40 % zur Folge. Die Konsequenz daraus wäre eine Erhöhung von Lebensmittelimporten. Zusätzlich wären hunderttausende Arbeitsplätze in der Land- und Ernährungswirtschaft betroffen. Darunter fallen
Käsereien, Metzgereien, Mühlen, Bäckereien, Landmaschinenfirmen etc. Damit unsere Böden nicht überdüngt werden, muss jetzt schon jeder Landwirtschaftsbetrieb eine Düngerbilanz erfassen. So wird die Düngermenge nach gesetzlichen Vorschriften überwacht. Zu viel Dünger muss zwingend zu anderen Landwirtschaftsbetrieben mit freien Kapazitäten oder Biogasanlagen abgeführt werden. Man bedenke, laut Bundesamt für Umwelt, stammt die Gewässerverschmutzung im Rhein nur zu 1 % aus der Landwirtschaft. 99 % stammen aus Gesellschaft, Industrie und Gewerbe.
Weiter sollen Tiere nur noch mit betriebseigenem Futter versorgt werden. Die Folge wäre eine Reduktion des Tierbestandes in der Schweiz. Um den Bedarf nach Fleisch zu decken, müsste massiv mehr ausländisches Fleisch importiert werden.
Zum Argument des übermässigen Antibiotikaeinsatzes ist zu bemerken, dass kein Landwirt seinen Tieren prophylaktisch Antibiotika verabreicht. Eine solche Behandlung setzt eine tierärztliche Untersuchung voraus und kommt nur zum Einsatz, wenn es für das Tierwohl unbedingt erforderlich ist. Antibiotika für Tiere wird kontrolliert abgegeben und muss protokolliert werden. Der Einsatz von Antibiotika wurde in den letzten zehn Jahren um 50% reduziert!
Die aufgeführten Argumente zeigen klar auf, dass sich die Schweizer Landwirtschaft intensiv mit den Themen Umwelt und Tierwohl auseinandersetzt und konkrete Massnahmen eingeleitet hat. Wenn Sie weiterhin regional produzierte Lebensmittel von Schweizer Bauernfamilien geniessen wollen, stimmen Sie doch am 13. Juni 2x Nein zu den schädlichen Agrarinitiativen.
Irene Räss, Andwil | Alois Künzle, Gossau